Ursachen und Formen der sexuellen Funktionstörungen

Kurzübersicht Erektionsstörungen und vorzeitiger Samenerguß

 

Zu den häufigsten Sexualstörungen der Männer gehören Erektionsstörungen (auch als erektile Dysfunktion, Potenzstörungen oder Impotenz bezeichnet) und vorzeitiger Samenerguß (frühzeitige Ejakulation oder Ejaculatio praecox). Beide diese sexuelle Funktionsstörungen verzeichnen in den letzten 20 Jahren einen starken Anstieg vor allem bei Männern im Alter zwischen 40-50 Jahren.

Erektile Dysfunktion

Man spricht von erektiler Dysfunktion wenn ein Mann über einen längeren Zeitraum (über drei Monate) eine genug starke Erektion überhaupt nicht erreichen kann oder sie nicht lange genug aufrechterhalten kann um ein befriedigendes Sexualleben führen zu können. Gelegentliche Probleme mit Erektionen oder kurzzeitige voübergehende Erektionsprobleme werden nicht als erektile Dysfunktion betrachtet.

Die Ursachen der Erektionsstörungen können psychische sowie organische (biologische) Faktoren sein. In vielen Fällen ist die erektile Dysfunktion ein Ergebnis mehrerer Faktoren, psychischer sowie organischer Natur. Zu den häufigsten psychischen Faktoren gehören Alltagsstreß, Probleme in der Beziehung oder im Beruf, Angst vor dem sexuellen Versagen, Schlafmangel, depressive Zustände und psychische Störungen. Manchmal kommt es bei den psychischen Auslösern zu Erektionsstörungen, die nur in ganz speziellen Situationen vorkommen und sich dann von selbt schnell lösen.

Zu den häufigsten organischen Ursachen zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Diabetes, Nervenerkrankungen, jahrelanger Drogen- und/oder Alkoholmißbrauch, starkes Rauchen, Fettsucht, Nebenwirkungen einiger Arzneimittel, Testosteronmangel sowie Verletzungen und Operationen im oder nahe dem Genitalienbereich. Erektile Dysfunktion ist oft nicht nur ein sekundäres Symptom einer existierenden Erkrankung sondern auch ein Signal für einen bevorstehenden Schlaganfall oder Herzinfarkt.

Um die richtige Diagnose stellen zu können, so daß eine passende Behandlungstherapie verordnet werden kann muss der Patient mit erektiler Dysfunktion vom Urologen untersucht werden. Je nach der Ursache, Form und Grad der Erkrankung werden Maßnahmen empfohlen, die von einer Umstellung der Lebensgewohnheiten, über eine medikamentöse Behandlung mit Potenzmitteln bis zu einem chirurgischen Eingriff reichen können (siehe Infos zur Behandlung der erektilen Dysfunktion).

Vorzeitige Ejakulation

Vorzeitige Ejakulation ist in manchen Kulturen eine noch häufiger vorkommende sexuelle Funktionsstörung als die erektile Dysfunktion. Man spricht von einem vorzeitigen Samenerguß wenn ein Mann seine Ejakulation nicht steuern kann und schon vor dem Eindringen in die Scheide seiner Partnerin oder kurz danach (innerhalb einer Minute) ejakuliert. Ejaculatio praecox wird somit als eine zu kurze Dauer zwischen der vaginalen Penetration bis zum Samenerguss bezeichnet. Eine normale Dauer beträgt etwa fünf Minuten.

Medezin kennt zwei Formen der frühzeitigen Ejakulation. Als primäre vorzeitige Ejakulation wird ein lebenslanger Zustand bezeichnet. Wenn der vorzeitige Samenerguß erst später im Leben vorkommt, spricht man von der sekundären oder erworbenen vorzeitigen Ejakulation.

Mangelnde Sex-Erfahrung gilt als die häufigste Ursache für den vorzeizigen Samenerguß bei jungen Männern. Im späteren Alter wird der vorzeitige Samenerguß durch diverse psychische und organische Faktoren hervorgerufen. Zugrundeliegende Erkrankungen wie Prostataentzündung, erektile Dysfunktion, Schilddrüsenerkrankungen, verschiedene psychische Störungen sowie Streß im Alltag und in der Beziehung gehören zu den häufigsten Ursachen. Hier sollte erwähnt werden, daß die eigentlichen Ursachen der vorzeitigen Ejakulation noch nicht so gut geklärt sind wie die bei der erektilen Dysfunktion auch wenn diese zwei sexuelle Funktionsstörungen anscheinend viel gemeinsames haben. Was die Behandlungstherapien angeht, gibt es eine Reihe von wirksamen Übungsmethoden sowie einigen alternativen Arzneistoffen zur Behandlung des vorzeitigen Samenergusses, inklusive dem ersten offiziell zugelassenen oralen Arzneimittel Dapoxetin (Priligy).